Etwas Pech bei guten Leistungen
Die Hallen-DM der Mehrkämpfer in Leverkusen war am Wochenende ein voller Erfolg – auch wenn die Bayer-Athleten nach tollem Start etwas ins Straucheln gerieten.
Der neue Leverkusener Mehrkampf-Cheftrainer Jörg Roos war am Ende nicht unzufrieden, auch wenn der Blick in die Ergebnislisten Bayer-Herzen nicht uneingeschränkt höherschlagen lässt. „Es war ein Herantasten an die Wettkampf-Kommunikation“, erklärte er, „das hat alles gut funktioniert“. Das neue Leverkusener Mehrkampf-Team findet zueinander. Das ist gut, denn gemeinsam hat man noch viel vor.
Mareike Arndt (Bild oben) wurde beim Heimspiel mit 3.983 Punkten Fünfte – eine bessere Punktzahl verhinderte, dass ihr neuer Anlauf bei den Sprüngen noch etwas hakt. „Der ist noch nicht richtig gefestigt, aber wir sind auf einem guten Weg“, sagte Roos. Neuzugang Lara Siemer (Bild unten) zeigte sich mit einer PB über die Hürden (8,67 Sekunden) in Topform und blieb auch beim Hochsprung mit 1,69 Meter nah an ihrer Freiluftbestleistung (1,72) dran – doch beim Weitsprung zog sich die 20-Jährige eine Verletzung zu und musste aussteigen. „Das kam aus dem Nichts, das war sehr schade“, sagte Roos. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
Der dritte Leverkusener Starter, Jonas Leyer, lieferte wenige Tage vor seinem 16. Geburtstag bei seinem ersten Siebenkampf sensationell persönliche Bestleistungen über 60 Meter, im Weitsprung, Stabhochsprung und über 1000 Meter ab – allerdings war er nach dem Start beim Hürdensprint so schnell wie nie und geriet unglücklich aus der Bahn. „Er ist so aktiv an die erste Hürde rangelaufen, dass er die Geschwindigkeit nicht umsetzen konnte“, erklärte sein Coach Björn Lippa, im Bayer-Mehrkampfteam für den Nachwuchs zuständig: „Das war das Beste, was ich bislang vor der Hürde von ihm gesehen habe.“ Den Hochsprung und die 1000 Meter zog Leyer trotz der Nullnummer noch souverän durch, auch das zeichnet einen wahren Mehrkämpfer aus.
Nicht am Start waren Nachwuchstalent Marie Dehning und Top-Athletin Sophie Weißenberg. Beide sind nach gesundheitlichen Problemen wieder auf einem guten Weg, haben sich zusammen mit den Trainern aber dazu entschieden, auf die Hallensaison zu verzichten und sich ganz auf die Sommer-Vorbereitung zu konzentrieren. Am 19. Februar geht es bereits ins erste Trainingslager in Südafrika, denn schon am 7./8. Mai steht in Ratingen die erste Qualifikation für den heißen Sommer mit der WM in den USA und der EM in München auf dem Programm. Marie Dehning liebäugelt mit der U-20-WM Anfang August in Kolumbien.
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