Hausrekord: Anna Maiwald beste Deutsche
Die Leverkusener Siebenkämpferin Anna Maiwald (6.174 Punkte) hat am Wochenende in Ratingen als beste Deutsche ihren Hausrekord gesteigert, gefolgt von Klubkollegin Mareike Arndt (6.160 Punkte), die hauchdünn an der Bestmarke vorbei schrammte.
Das Siebenkampf-Duo vom TSV Bayer 04 Leverkusen belegte im Gesamtklassement die Plätze vier und fünf und hat sich mit seinen couragierten Auftritten nachdrücklich für den Thorpe Cup, dem traditionsreichen Mehrkampf-Länderkampf gegen die USA, Mitte September in Bernhausen empfohlen. Anna Maiwald verbesserte sich als Vierte des Gesamtklassements um 63 Zähler, Mareike Arndt fehlten am Ende winzige neun Pünktchen an der Bestleistung.
Schon der erste Wettkampftag begann verheißungsvoll. Mareike Arndt steigerte über 100 Meter Hürden als Zweite ihres Zeitlaufes den Saisonrekord auf 13,53 Sekunden, gefolgt von Anna Maiwald, deren Jahresbestzeit nun bei 13,61 Sekunden steht. Im Hochsprung war für Anna Maiwald erst die persönliche Bestleistung von 1,77 Meter zu hoch. Mit übersprungenen 1,74 Meter lieferte sie das insgesamt viertbeste Resultat der Veranstaltung ab. Mareike Arndt stellte mit 1,65 Meter ihre Saisonbestleistung ein.
Durchbruch mit der Kugel
Im Kugelstoßen donnerte Mareike Arndt im letzten Versuch so richtig einen raus: 14,54 Meter, Jahresbestleistung und Platz eins. Anna Maiwald unterstrich als Vierte mit der Jahresbestleistung von 14,14 Metern ihre prima Verfassung. Im 200-Meter-Sprint zog Mareike Arndt dann voll vom Leder. Platz eins in 23,71 Sekunden – nur 13 Hundertstel an der Bestzeit vorbei. Anna Maiwald lief als Dritte in 23,93 Sekunden Bestzeit – eine Verbesserung um eine Zehntelsekunde. "Meine erste Zeit unter 24 Sekunden, ein Highlight", kommentierte die Athletin von Erik Schneider.
Am Sonntagmorgen hatten die Siebenkämpferinnen beim Weitsprung mit dem wechselnden Wind zu kämpfen. Dennoch zogen sich Mareike Arndt (5,93 m) und Anna Maiwald (5,80 m) mit Saisonbestleistungen ansehnlich aus der Affäre. Im Speerwurf ging es mit 44,48 Metern (Anna Maiwald) und 44,44 Metern (Mareike Arndt) gleich gut weiter. Angesichts der tropischen Temperaturen waren die abschließenden 800 Meter natürlich eine besondere Herausforderung. Dennoch: Das Leverkusener Duo schlug sich großartig, Anna Maiwald spurtete mit der persönlichen Bestzeit von 2:14,11 Minuten durchs Ziel. Direkt hinter ihr folgte Mareike Arndt in 2:14,58 Minuten – auch das so flott wie nie.
„Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte mir eine Bestleistung vorgenommen und habe es geschafft, obwohl nicht alles perfekt war“, sagte Anna Maiwald nach Wettkampfende.
Ausbaufähige Schlussphase
Lennard Biere, im Vorjahr Deutscher U23-Meister im Zehnkampf, fehlte über 100 Meter in 11,12 Sekunden nur ein Zehntel am Hausrekord. Den Weitsprung eröffnete er mit 7,07 Meter und stieß anschließend die Kugel auf 15,12 Meter – so weit wie noch nicht in diesem Jahr und die zweitbeste Weite der Veranstaltung. Im Hochsprung tat sich der 22-Jährige schwer und überquerte die Anfangshöhe von 1,84 Meter erst im dritten Versuch. Noch einmal alle Kräfte mobilisieren hieß es über 400 Meter, wo der Athlet von Stefan Press den ersten von vier Zeitläufen in 50,20 Sekunden gewann - seine zweitbeste Zeit überhaupt.
Am Sonntagmorgen beeindruckte Lennard Biere über 110 Meter Hürden mit einem Zeitlauf-Sieg in 15,08 Sekunden. Anschließend haute er mit dem Diskus tolle 43,05 Meter raus. Ausbaufähig sind die 4,20 Meter im Stabhochsprung, die 51,00 Meter mit dem Speer und die 5:44,76 Minuten über 1.500 Meter.