Karin Hortien in den Ruhestand verabschiedet
Karin Hortien war 33 Jahre lang die „gute Seele“ der TSV-Leichtathletikabteilung. Seit April ist sie in Rente. Die große Party fiel pandemiebedingt aus, aber zum Abschied durfte die 64-Jährige eine Ehrenrunde drehen.
Wenn man das Büro des Geschäftsführers betrat, traf man stets auf eine rheinische Frohnatur, die immer für ein Pläuschchen zu haben war und mit ihren perfekt manikürten Fingernägeln über die Tastatur flog. 33 Jahre lang war Karin Hortien als Assistentin des Geschäftsführers nicht wegzudenken. Zunächst arbeitete die heute 64-Jährige Hans-Jochen Mertznich zu, anschließend über Jahrzehnte hinweg Paul Heinz Wellmann und später dem heutigen Abteilungsleiter Jörn Elberding.
„Plötzlich war Karin da. Von Beginn an waren wir ein Traum-Team, denn unsere Zusammenarbeit lief immer reibungslos und war einfach perfekt“, erinnert sich Paul Heinz Wellmann, der besonders die Loyalität und den Sinn für Humor von Karin Hortien zu schätzen wusste. „Außerdem beeindruckte sie mich immer wieder aufs Neue mit ihrem Namensgedächtnis. Beim Bayer-Lauf kannte Karin zum Beispiel fast alle Teilnehmer mit Geburtsdatum, Beruf und Bestzeit“, ergänzt Paul Heinz Wellmann. Und auch Karin Hortien schwärmt noch heute von der Zusammenarbeit: “Wir waren wirklich ein Dream-Team. Wir konnten uns zu 100% aufeinander verlassen. Umso schlimmer war für mich der Tag, an dem Paul Heinz in Ruhestand ging. Ich habe versucht, weiterzuarbeiten. Nach zwei Stunden bin ich aber gegangen, es ging einfach nicht. Ich habe einige Tage gebraucht, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Mit Paul Heinz habe ich einfach den mit Abstand größten Teil meines Berufslebens verbracht und wir sind schnell sehr gute Freunde geworden.“
Ins Berufsleben startete die inzwischen dreifache Großmutter 1976 mit ihrer Ausbildung zur Büroassistentin bei der Bayer AG. Bevor ihre Kinder Daniel und Laura geboren wurden, war sie im Werksleiterbüro angestellt. Ab 1988 arbeitete Karin Hortien in der Leichtathletikabteilung. „Ich bin meinen Weg gegangen, obwohl mir das zu Beginn meines Berufslebens nicht jeder zugetraut hat“, sagt Karin Hortien und spricht damit ihre Schwerhörigkeit an. „Man konnte sich nicht vorstellen, dass jemand, der nicht gut hört, im Büro arbeiten kann. Es hat aber immer wunderbar geklappt“, fügt sie hinzu.
Die ursprünglich geplante Verabschiedung im Rahmen eines Grillabends konnte pandemiebedingt nicht stattfinden. „Anne Eich, meine Nachfolgerin, hat mir aber trotzdem einen tollen letzten Tag organisiert. Viele Wegbegleiter haben sich in unserer Halle versammelt und ich durfte meine ganz persönliche Ehrenrunde drehen. Obwohl ich doch so unsportlich bin“, erklärt Karin Hortien mit einem Augenzwinkern und freut sich, dass der Verein mit Anne Eich eine kompetente Nachfolgerin gefunden hat. „Die Einarbeitung war durch die Pandemie alles andere als einfach. Zum Beispiel konnte ich sie nicht in die Organisation des Bayer-Laufs einbinden, weil der wegen Covid-19 nicht stattfand. Aber Anne meistert das super. Wir stehen auch heute noch in gutem Kontakt und ich helfe ihr gerne bei aufkommenden Fragen.“
Auch auf den regelmäßigen Mallorca-Urlaub mussten Karin Hortien und ihr Mann Peter wegen Corona verzichten. Inzwischen gönnte sich das Paar aber 19 Tage auf seiner Lieblingsinsel und der nächste Urlaub ist für den Frühling bereits gebucht. Ein Häuschen auf der spanischen Insel kommt aber nicht in Frage: „Ich bin ein absoluter Familienmensch. Ich muss immer das Gefühl haben, dass ich in ein paar Minuten bei meinen Kindern und Enkeln sein kann.“
Für immer in Erinnerung wird Karin Hortien wohl ihr ganz besonderes Abschiedsgeschenk haben - einen Zeppelinflug! „Am 13. Juli war es soweit und mein Mann und ich sind mit einem Zeppelin geflogen. Das war lange Zeit ein großer Traum von mir, den ich mir selber wahrscheinlich niemals ermöglicht hätte. Umso dankbarer bin ich der Leichtathletikabteilung. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis“.
„Karin hat mir meinen Einstieg als Geschäftsführer mit ihrer offenen und herzlichen Art sehr leicht gemacht und unsere Zusammenarbeit war immer sehr vertrauensvoll“, sagt Jörn Elberding und wünscht ihr im Namen der gesamten Abteilung für die Zukunft alles Gute und viel Glück.