
12 Medaillen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften
Vom 21.-23.07. fanden in Rostock die Deutschen Meisterschaften der U20 und U18 statt. Für unsere TSV-Jugend stand am Ende eine sensationelle Bilanz von 5xGold, 5xSilber und 2xBronze zu Buche.
Im Rostocker "Leichtathletikstadion im Sportforum" wurden über drei Tage die besten Deutschen Jugendleichtathlet*innen bei meist widrigen Bedingungen gekürt. Viele TSV-Athlet*innen der Altersklassen U20 und U18 waren hier am Start und erzielten neben vielen sehr guten Leistungen auch einige Top-Platzierungen. Hans-Jörg Thomaskamp, sportlicher Leiter der Leichtathleten, sprach am Ende der drei Wettkampftage von einem "herausragenden Gesamtergebnis".
Dehning, Müller und Berger werden Favoritenrollen gerecht
Drei unserer TSV-Athlet*innen reisten hinsichtlich der bisherigen Saisonbestleistungen als Favoriten auf die Goldmedaille an und konnten diese Rolle auch souverän erfüllen. Speerwerfer Max Dehning, der zuletzt aus gesundheitlichen Gründen auf die DM in Kassel verzichtete, setzte bereits im ersten Versuch die Weichen für die Titelverteidigung. Der Speer flog auf solide 75,46m. In diesem Wettkampf konnte Max sich nicht weiter verbessern und nahm somit den Titel mit über drei Metern Vorsprung mit nach Leverkusen.
Nicht ganz so souverän begann der Wettkampf für Stabhochspringer Hendrik Müller. Der Schützling von Marvin Klaassen brauchte bei regnerischen Bedingungen für 4,80m und 4,90m bereits zwei Versuche. Die folgenden 5,00m ließ er aus taktischen Gründen aus und überquerte 5,05m im ersten Versuch nervenstark. Hiermit eroberte er sich zu diesem Zeitpunkt die Führung zurück. 5,10m sprang er im Anschluss im zweiten Versuch und blieb der einzige Athlet der Konkurrenz, der diese Höhe überqueren konnte. Der Titelgewinn stand fest, auf weitere Sprünge verzichtete Hendrik aus Sicherheitsgründen.
Über die 1500 Meter der weiblichen U20 startete Emie Lotta Berger als Favoritin, obwohl sie noch der Altersklasse U18 angehört. Die Athletin von René Christmann konnte in diesem Jahr bereits die U20-EM Norm unterbieten und sicherte sich durch den Sieg bei der Bauhaus Juniorengala in Mannheim bereits ein Ticket für die EM. Ihren Vorlauf konnte Emie in 4:34,49 Min gewinnen und sich somit auf das Finale fokussieren. Dieses entwickelte sich schließlich zu einem Zweikampf zwischen Emie und der Fürtherin Julia Rath. Emie kontrollierte das Geschehen hintenraus und konnte in 4:23,22 Min Gold gewinnen.
Der nächste große Höhepunkt wartet für Max, Hendrik und Emie in Jerusalem. Vom 07.-10. August finden dort die U20-Europameisterschaften statt.
Männliche U18-Staffel überragt mit Titel und Top-Zeit - Schulze gewinnt Gold im Weitsprung
Die 4x100 Meter Staffel der männlichen U18 war im Vorfeld ebenfalls als jahresschnellste gemeldet. In der Besetzung Neo Müller, Ernest Schulze, Kristoffer Hildebrand und Philip Steinmann folgte dann der große Coup. Das junge Quartett verbesserte die Deutsche Jahresbestleistung von 42,52sek um über eine Sekunde auf herausragende 41,46sek. Diese Zeit hätte auch in der U20 für Gold gereicht. Zudem ist die Zeit gleichbedeutend mit einem neuen Nordrheinrekord in der U18, der seit 2011 mit 41,88sek ebenfalls von unserem TSV gehalten wurde. Zum Deutschen Rekord fehlen noch knapp vier Zehntelsekunden (41,08sek).
Einer der vier Jungs legte eine weitere, etwas überraschende, Goldmedaille nach. Ernest Schulze galt im Weitsprung der männlichen U18 zwar als möglicher Medaillenanwärter. Doch bereits im ersten Versuch setzte der Athlet von Pablo Oehl mit neuer Bestweite und Deutscher Jahresbestleistung von 7,11m ein Ausrufezeichen. Diese Weite bestätigte er trotz Regen und Gegenwind ein weiteres Mal und konnte am Ende mit knapp 40 Zentimetern Vorsprung auf den zweitplatzierten Nicolas Ziegler aus Frankfurt gewinnen.
Brill doppelter Vizemeister - Torbohm und Füllers holen Silber und Bronze
Neben dem Titelgewinn von Hendrik Müller im Stabhochsprung, konnten weitere Athlet*innen aus der Trainingsgruppe Klaassen sehr starke Leistungen abliefern. Luca Brill, der mit seiner bisherigen Bestleistung von 4,40m als Sechster anreiste, steigerte seine Bestleistung bereits im zweiten Versuch über 4,50m. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine Medaille sicher. Die folgenden 4,60m und 4,70m überquerte Luca bereits im ersten Versuch und schraubte sich so in neue Sphären. Auch die 4,75m blieben im dritten Versuch liegen. Am Ende reichte die neue Bestleistung zu einer überraschenden Silbermedaille. Selbiges sollte sich einen Tag später im Dreisprung wiederholen. Luca stand mit bisher nur einem Dreisprungwettkampf in seiner jungen Laufbahn mit 13,55m auf Rang vier der Meldeliste. Nach zwei ungültigen Sprüngen bewies Luca im dritten Versuch Nervenstärke und steigerte seine Bestweite auf 13,68m. Im fünften Durchgang steigerte er sich auf starke 13,94m, wenn auch mit zu viel Rückenwind (+3,1 m/s). Mit dieser Weite gewann der 17-jährige, der in den vergangenen Wochen unter anderem mit Hans-Jörg Thomaskamp an technischen Aspekten arbeitete, erneut die Silbermedaille.
Im Stabhochsprung der weiblichen U18 waren mit Naya Füllers und Lotte Torbohm weitere Medaillenkandidatinnen am Start. Naya kam mit übersprungenen 3,80m in Richtung ihrer Bestleistung von 3,90m und konnte die Bronzemedaille in ihrem ersten U18-Jahr gewinnen. Lotte steigerte ihre Bestleistung um zehn Zentimeter auf 3,90m und lag zu diesem Zeitpunkt auf Goldkurs. Anna Hiesinger aus Ludwigsburg übersprang dann jedoch noch 3,95m. Lotte ließ diese Höhe aus taktischen Gründen aus und scheiterte dann an den magischen vier Metern. Somit konnte sie einen starken Vizemeistertitel und eine neue Bestleistung mit nach Leverkusen nehmen.
Hildebrand, Patri und Schweizer komplettieren Medaillenbilanz
Nach dem Sieg mit der Staffel, ging es für den fünftbesten des Jahres, Kristoffer Hildebrand, über die 200 Meter in erster Linie um den sicheren Finaleinzug. Das siebte und letzte Halbfinale konnte der Schützling von Andreas Gentz in neuer Bestzeit von 22,07sek (-1,0 m/s) gewinnen. Im Finale pulverisierte er seine Bestleistung erneut auf sehr starke 21,85sek (+0,5sek) und kam im strömenden Regen hinter Felix Schulze vom Hamburger SV (21,76sek) als Zweiter ins Ziel.
Über die 2.000 Meter Hindernisstrecke der männlichen U20 ging Jonas Patri mit einem Meldewert von 6:10,49 Min als Siebter ins Rennen. In diesem präsentierte er sich konstant stark und blieb bis zum Ende am führenden Silas Zahlten aus Münster dran. Eine neue Bestzeit von 5:51,97 Min und ein sehr guter zweiter Platz standen am Ende zu Buche.
Im Hammerwurf der männlichen U20 konnte Benedikt Schweizer in die Medaillenränge vordringen. Im letzten Versuch verbesserte er sich auf 59,42m und sprang somit von Rang fünf auf den Bronzerang.
Zudem konnte Anna Lena Schüller mit neuer Bestzeit von 55,44sek einen guten fünften Platz über die 400 Meter der weiblichen U20 erreichen. Somit sind Chancen auf einen Staffelplatz für die U20-EM gegeben. Hedwig Kellner blieb im Stabhochsprung der weiblichen U20 unter ihren Möglichkeiten und sprang mit 3,45m auf Rang sechs. Anne Böcker (U18) wurde des Weiteren mit etwas zu viel Rückenwind in 12,05sek Siebte über die 100 Meter. Katharina Firl (U20) wurde in 2:16,17 Min Siebte über die 800 Meter.