Müller pirscht sich an Lita Baehre heran
Der 17-Jährige überfliegt in Leichlingen 5,20 Meter – nun fehlen ihm nur noch zehn Zentimeter zum U-18-Rekord des Kollegen.
Sein Coach Marvin Caspari sparte nicht an Superlativen: „Das war ein Riesending, eine richtig krasse Leistung“, jubelte er nach dem Sprung von Bayer-Talent Hendrik Müller (Bild Mitte) über 5,20 Meter. Damit steigerte der 17-Jährige in Leichlingen seine PB um 20 Zentimeter und siegte vor seinem TSV-Kollegen Finn Torbohm (U 23/5,10 Meter) und dem Zehnkämpfer Kai Kazmirek (5,00 Meter).
Die Norm für die U-18-EM in Israel (4,75 Meter) hatte Müller schon vorher in der Tasche, nun begibt er sich in Höhenregionen, in denen von internationalen Medaillen geträumt werden darf. Und im Altersklassen-Battle mit dem Leverkusener Spitzen-Springer Bo Kanda Lita Baehre wird es wieder eng: Im vergangenen Jahr war Müller 5,00 Meter gesprungen und hatte damit Lita Baehres Bestmarke aus seinem ersten U-18-Jahr um zehn Zentimeter überboten. Dafür bekam er dessen Olympia-Stabhülle aus Tokio. Die vom Kollegen vorgegebene Marke für das zweite U-18-Jahr liegt bei 5,30 Meter.
Und auch mit dem zweiten Leverkusener Top-Stabhochspringer gibt es einen Deal: Torben Blech will immer 50 Zentimeter höher springen als der Jungspund. In dieser Woche ist ihm das nicht gelungen: Er kam in Polen „nur“ auf 5,60 Meter – freute sich aber dennoch, dass es aufwärts geht mit verändertem Anlauf und neuen Stäben.
Klappt es mit seinem Start bei der EM in Israel, wäre es die erste internationale Meisterschaft für Müller. Im vergangenen Jahr war er zwar bereits qualifiziert gewesen, doch auf Grund der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung abgesagt. Sein Trainer Marvin Caspari traut Hendrik Müller zu, sich in dieser Saison noch weiter zu steigern. „Er legt den Fokus inzwischen voll auf den Sport und wird auch abseits des Trainings immer organisierter“, sagte er. Lita Baehre und Blech sollten also nicht zu hohe Wetteinsätze wagen.
Foto: TSV Bayer 04 Leverkusen