WM-Norm für Bo Kanda Lita Baehre

Es war erst sein dritter Sprung jenseits der 5,80 Meter, der erste in diesen Sphären unter dem Hallendach. Ein wenig ausgelassene Freude wäre also durchaus verständlich gewesen, doch Bo Kanda Lita Bahre gab sich im Interview des Veranstalters gemäßigt: „Es ist jetzt noch nicht so, dass ich unnormal zufrieden bin“, sprach der 22 Jahre alte WM-Vierte ins Mikrofon. „Ich möchte auf jeden Fall ein bisschen mehr. Aber man kann im Stabhochsprung mit jedem einzelnen, kleinen Meilenstein zufrieden sein.“

Die 5,81 Meter bedeuteten beim Istaf Indoor in Düsseldorf den Sieg vor einer illustren Konkurrenten-Schar: Piotr Lisek (Polen), Matt Ludwig, Weltmeister Sam Kendricks (beide USA) und der Deutsche Meister Oleg Zernikel (ASV Landau) folgten auf den Plätzen, alle hatten 5,71 Meter überflogen. Lita Baehres Trainingskollege Torben Blech folgte mit Saisonbestleistung von 5,61 Metern auf Rang sechs. Der ehemalige Zehnkämpfer findet in diesem Winter nicht recht zu einer stabilen Technik, kann das aber noch mit einer gewissen Gelassenheit sehen: „Ich sage mal so, in den letzten Jahren waren die Wintersaisons immer sehr gut, und draußen war so lala, jetzt wird es in diesem Jahr vielleicht einfach mal andersherum“, sagte der 27-Jährige.

Für die beiden Bayer-Springer geht es am kommenden Wochenende in Leipzig gegen Oleg Zernikel nun um die zwei Tickets für die Hallen-WM in Belgrad. „Die Entwicklungsrichtung stimmt, es geht Schrittchenweise voran“, kommentierte Trainerin Christine Adams: „Ich hoffe, dass wir das in Leipzig noch ausbauen können.“ Blech zeige im Training immer mal wieder „fantastische Sprünge“, es hapere aber an der Konstanz. „Er muss sich nur treffen, er kann das ja“, betonte Adams. In der Tat, im Januar 2021 schraubte Blech seine Hallen-Bestleistung auf 5,86 Meter. Und auch draußen hat er die 5,80 längst gemeistert. 

Foto: Gladys Chai von der Laage (Bo Kanda Lita Baehre)